Heute mal wieder eine Zeitschrift, eigentlich nennt sie sich ja Lifestyle-Magazin, und meine Ausgabe ist bereits schon etwas älter. Aber der Lifestyle eines Magazins ändert sich ja nicht innerhalb von 3 Ausgaben, oder? Ich war etwas enttäuscht, weil ich mir mehr erwartet habe und zugleich auch nicht wusste, was mich erwarten soll – beim Business Punk.
Für mich war Business Punk ein Magazin, das sich an junge Menschen richtet, die Business sind; also junge frische Unternehmer, Selbstständige, junge Mitarbeiter der Wirtschaft und Start-ups – also eben alles das, was andere „Business“-Magazine bieten nur eben auf jung getrimmt.
Naja, auf jung gemacht ist es auf jeden Fall, ob der Slogan „Word Hard. Play Hard“ sowie der nette Spruch auf der Webseite
wirklich passen, wage ich zu bezweifeln. Business Punk erscheint mittlerweile alle zwei Monate und kostet 6 Euro. Bei meiner Ausgabe 04/13 (die Letzte vom letzten Jahr?) gabs 154 Seiten zu erkunden und eine Parfümprobe für Männer – welch Klischee. Ein paar Werbungsfitzelchen sowie Artikelchen, die Frauen betreffen und interessieren (könnten) sind auch dabei. Der Rest ist für Männer – zugegeben ich bin keine emanzipierte Feministin, aber mit Männer-Uhren und Alkohol kann ich nun nicht viel anfangen.
Zum Inhalt komme ich nur ungern, denn nachdem ich die Seiten durchgeblättert habe, frage ich mich wirklich wer oder was ist die Zielgruppe. Es ist irgendwie alles drin, was man im Wirtschaftsbereich lesen könnte. Aber es ist keine Wirtschaftszeitung und auch keine Zeitschrift, die sich irgendwie nur an ein Klischee klammert.
Hollywood, Ungarn, Deutsche Büros – alles kommt drin vor, sogar Rennvideos-drehende Typen. Es ist so -alles oder nichts- und viel mehr ohne Plan. Ohne Konzept – ohne Konzept, das sich mir erschließt. Sehr süß sind übrigens die klassischen Rubriken, die eine Zeitschrift immer haben muss: Leserbriefe und „was wurde aus“.
Leserbriefe – wir erinnern uns – Stift, Blatt Papier, geschrieben – ab zur Post, das war früher einmal. Heute schreiben wir E-Mails als Leserbriefe – aber nicht so bei Business Punk – da gibts nette 2-Zeiler aus Facebook und Twitter – und eine E-Mail war auch dabei. Und neben positiven Kommentaren werden auch negative (?) Kommentare veröffentlicht:
„Was wurde aus“ ist die klassische Rubrik a la „Wir hatten da doch mal ein Interview mit dem Ben von der Glocke, frag mal, was der heute so macht„. Nachhaltigkeit sollte auch bei Magazinen und Zeitschriften eine große Rolle spielen, denn A) Leute, die das Interview gelesen haben, werden auf dem Laufenden bleiben und B) Leute, die das Interview nicht gelesen haben, bleiben auch auf dem Laufenden.
Business Punk versucht halt Business und Play nebeneinander zu bekommen. Das ergibt dann Artikel über E-Book-Verlegerin, Eiscream, Start-ups in Istanbul vs. Sauschlachten in Ungarn, eine Modestrecke mit Camouflage und die Auto-Stunt-Clips auf Youtube.
Ein echt nettes Magazin, wenn man nicht dafür zahlen muss. Die Storys sind teilweise interessant zu lesen, die Struktur ist schräg und die Anhängerschaft auf Facebook ist groß. Vielleicht bin ich auch mit der völlig falschen Erwartungshaltung rangegangen – für mich ist Business Punk weder Business noch Punk, sondern ein nettes Magazin, das viele Amerikaner interviewt (Ausgabe 04/13) und viele bunte Bilder hat.
P.S: Nur damit es nicht falsch verstanden wird, es gab einige Artikel, die ich zu Ende gelesen habe – und viele Seiten, die ich lustvoll überblättert habe.